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Aufruf von Ende Gelände Köln: „Ende Gelände, Hambi bleibt – one struggle, one fight!“
Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass es dennoch in den nächsten Wochen zur Räumung der Waldbesetzung – und im Zuge dessen auch zur Fällung zahlreicher Bäume – kommt. Lasst uns die Zerstörung des Hambacher Waldes nicht tatenlos hinnehmen. Wenn RWE wirklich den Wald und die Baumhäuser zerstört, stehen wir hinter den Waldbesetzer*innen und sagen: „Ende Gelände!“
Am zweiten Samstag, nach Beginn der Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald, werden wir mit hunderten Menschen Kohleinfrastruktur blockieren.
Wir wollen damit den Druck auf RWE und die Landesregierung erhöhen, die Waldbesetzung in Ruhe zu lassen. Außerdem wollen wir klarmachen: Eine Räumung im Hambacher Wald bedeutet nicht ungewünschten Protest zu beseitigen. Im Gegenteil: Eine Räumung wird eine Protestwelle hervorrufen und Ende Gelände Köln wird sich mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion daran beteiligen!
Deutlich kleiner, aber genau so entschlossen wie im August und November 2017 wird sich auch diese Ende Gelände-Aktion an den erprobten Aktionskonsens halten:
„Wir sagen, was wir tun und tun, was wir sagen. Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten, von uns wird keine Eskalation ausgehen, wir gefährden keine Menschen. Wir werden mit unseren Körpern blockieren und besetzen.“
Der Hambacher Wald war einst der größte Wald im Rheinland.
Seine Reste sind immer noch ein einzigartiger, 12.000 Jahre alter Lebensraum für besondere und schützenswerte Tiere und Pflanzen. Hunderte Jahre lang wurde er von den Menschen der Region nachhaltig genutzt. 1978 begann Rheinbraun (später RWE) mit der Abholzung für den Tagebau Hambach. Schon damals gab es massiven Widerstand der Anwohner*innen.
Jahrzehntelang schien es jedoch nicht möglich, die jährlichen Rodungen zu stoppen. Im Sommer 2012 jedoch besetzten Klima-Aktivist*innen den Wald. Die Räumung zog sich im November über Tage hin und nur vier Wochen später erfolgte die Neubesetzung an anderer Stelle im Wald. Dies wiederholte sich in den folgenden Jahren immer wieder. Dadurch konnten die Rodungen in den Monaten Oktober bis Februar immer wieder behindert und verzögert werden.
Die Besetzung im Hambacher Wald hat sich zu einem wichtigen Bezugspunkt der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung entwickelt. Neben dem Widerstand gegen die Kohleverstromung werden hier Formen des Zusammenlebens jenseits von Kapitalismus und Unterdrückung erprobt.
Apropos Kapitalismus und Unterdrückung:
Wir sind davon überzeugt, dass die NRW-Landesregierung in der Pflicht gewesen wäre, den Hambacher Wald als schützenswertes Flora-Fauna-Habitat an die EU zu melden. Die Aussicht auf Profite aus der Kohle, sowie jahrzehntelange Verflechtungen zwischen Staat und Energiewirtschaft verhinderten dies. Die Geschichte des Braunkohle-Abbaus ist eine Geschichte der Ausbeutung von Arbeiter*innen und Natur. Deshalb sagen wir: Finger weg von der Kohle, Kapitalismus überwinden und hin zu einem guten Leben für alle!
Diesen Winter scheint es zum ersten Mal konkret möglich, die Vernichtung von weiteren 70 Hektar Wald zu verhindern. Noch nie lebten so viele Menschen wie jetzt in der Besetzung und noch nie war die Klimabewegung so stark. Der Kohleausstieg wird gesamtgesellschaftlich verhandelt und ist nur noch eine Frage der Zeit.
Auch wenn nur noch weniger als 20 Prozent des ursprünglichen Waldes stehen bleibt, ist dieser Rest absolut schützenswert und darf nicht dem Wahnsinn des Kohlebergbaus zum Opfer fallen!
Wenn RWE tatsächlich die Besetzung räumen lässt, werden wir eineinhalb Wochen später mit einer Aktion zivilen Ungehorsams Kohleinfrastruktur lahmlegen.