Hinweise für einen anti-rassistischen Umgang in der Ende Gelände Aktion 2020 im Rheinland

Kurz vor der Aktion hier noch einige Hinweise von der Anti-Rassismus AG der Berliner Ende Gelände Ortsgruppe.

1. Einleitung

2. An weiße Menschen

3. An BIPoC

4. Materialien

5. Begriffe

Liebe Ende Gelände Aktivistis,

kurz vor der Aktion hier noch einige Hinweise von der Anti-Rassismus AG der Berliner Ende Gelände Ortsgruppe.

1. Einleitung

In den letzten Jahren wird vermehrt über (Anti-) Rassismus in der Klimagerechtigkeitsbewegung diskutiert. Dieses Jahr haben hoffentlich alle von euch von den antirassistischen Kämpfen der BlackLivesMatter Bewegung und neuen Migrantifa-Gruppen in ganz Deutschland mitbekommen. Diese Kämpfe dürfen von der Klimagerechtigkeitsbewegung nicht ignoriert werden. Uns ist dabei aber wichtig zu betonen, dass antirassistische Kämpfe und die Stimmen von betroffenen Menschen auch schon vorher da waren, nur weniger gehört wurden. Wir finden es wichtig sich mit antirassistischen Kämpfen zu solidarisieren und diese zu unterstützen. Allerdings denken wir, dass der Blick in die eigenen Strukturen dabei nicht vergessen werden darf.

Für Gruppen innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung sehen wir die Aufgabe einerseits darin, die inhaltlichen Zusammenhänge von Rassismus und der Klima-Ungerechtigkeit aufzuzeigen. Moderner Rassismus entstand als Ideologie, um die Versklavung und Ausbeutung von nicht weißen (1) Menschen und dem Land auf dem sie leben zu legitimieren. Diese Ausbeutung hält bis heute an und das gewaltige Ausmaß dieser Zerstörung ist direkte Ursache der Klimakatastrophe. Eine klimagerechte Welt ist deshalb nicht ohne einen antirassistischen Ansatz erreichbar.

Andererseits sehen wir die Aufgabe der deutschen Klimagerechtigkeitsbewegung darin ihre eigene Verstrickung in dem Machtverhältnis Rassismus zu reflektieren und zu kritisieren und die weiße Dominanz zu hinterfragen.

2. An weiße Menschen

** Der folgende Abschnitt richtet sich vor allem an weiße Menschen ** (an BIPoC (2) gibt es unten noch einen Abschnitt);

Du denkst dir: das Ziel Klimagerechtigkeit ist schon alleine solidarisch? Wir denken: Machtverhältnisse, Ungerechtigkeit und Diskriminierung wirken auch in unseren Aktionen. Menschen sind in der Gesellschaft unterschiedlich privilegiert. In den letzten Jahren wurde bei Ende Gelände vor allem Geschlechterungerechtigkeit angesprochen. Wir finden es ist längst überfällig auch vermehrt über Rassismus zu sprechen, denn dieser existiert in allen Bereichen unserer Gesellschaft, also auch in linksradikalen Strukturen (z.B. bei Ende Gelände).

Die meisten Ende Gelände Aktivistis besitzen weiße Privilegien. Dazu gehört auch sich nicht über diese Privilegien bewusst zu sein und dann erst von anderen darauf hingewiesen werden zu müssen. Zudem können sich weiße Menschen aussuchen, ob sie sich mit ihren Privilegien beschäftigen möchten oder nicht. Außerdem gehört dazu (unbewusst) von sich auf andere zu schließen, also nicht mitzudenken, dass nicht alle Menschen diese weißen Privilegie haben. In Aktionen wird das z.B. sichtbar, wenn weiße Menschen rassistische Situationen nicht erkennen, oder nicht mitbekommen, dass für BIPoC eine größere Gefahr besteht,Repressionen zu erfahren.

Nachfolgend haben wir ein paar Hinweise zusammen geschrieben (nicht vollständig), damit sich alle in der Aktion und in der Klimabewegung wohler fühlen können:

1) Sel bstreflex elion

Ein Teil der Kritik von BIPoC an Ende Gelände ist, dass viele Menschen ihre weißen Privilegien bis jetzt nicht reflektieren. Also: Beschäftigt euch mit (Anti)-Rassismus und eurem weiß -Sein. Denn kritisch weiß -Sein ist auch ein Teil von antirassistischer Praxis. Dazu gibt es Bücher und Podcasts (siehe Links unten) und Workshops etc. Hinterfragt auch wen ihr meint, wenn ihr von „Wir“ sprecht. Reflektiert auch Zuschreibungen die ihr im Kopf habt.

  • Wir werden kurz vor der Aktion nochmal Materialien rumschicken und auf die Website stellen, die ausgedruckt werden können und an Anlaufpunkten und Infozelten ausgelegt werden können.
  • Wir werden wahrscheinlich beim roten Finger sein und da auch Programmpunkte gestalten

2) Kulturelle Aneignung

Ein Thema auf das ihr stoßen werdet ist kulturelle Aneignung. Eine längere Erklärung von uns dazu findet ihr hier: https://www.ende-gelaende.org/news/antirassistische-infomail-3/

Ein Beispiel für die Bedeutung von kultureller Aneignung in der deutschen Klimabewegung ist, dass sich viele BIPoC nicht in einem Plenum oder einer Aktion wohlfühlen können, in der weiße Menschen sind, die Locks tragen (Locks, weil das Wort Dreads eine negative Assoziation hervorrufen kann). Oft haben diese Menschen sich nicht damit beschäftigt, dass Locks ein Schwarzes Widerstandssymbol sind und es viele Schwarze Menschen verletzt, wenn weiße Menschen sich dieses Symbol aneignen. Oder sie haben sich damit beschäftigt, aber ignorieren es. Während Schwarze, die Locks tragen mit Rassismus konfrontiert werden, behalten weiße Menschen auch mit verfilzten Haarsträhnen ihre Privilegien. Kulturelle Aneignung ist ein komplexes Feld und eng mit kolonialer Gewalt, Kapitalismus und Privilegien verbunden. Daher beschränkt sie sich nicht nur auf das Tragen von Locks. Wir wünschen uns, dass ihr euch mit kultureller Aneignung und ihrer Kritik auseinandersetzt, um koloniale Gewaltstrukturen nicht fortzuführen. Unten findet ihr Textempfehlungen, um euch weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

3) Repression & Rassistische Polizeigewalt

BIPoC sind viel häufiger von Repression (3) und rassistischer Polizeigewalt betroffen. Bei Ende Gelände Aktionen fühlen sich viele weiße Menschen von der Masse vor Repression geschützt. Rassistische Zuschreibungen machen das Risiko für BIPoC größer auch in einer Masse aufzufallen und im Fokus der Polizei zu landen. Die Polizei ist eine rassistische Institution. Gemeinsam müssen wir Wege finden, sodass auch BIPoC sich in einer Masse geschützter fühlen können. Der erste Schritt kann als weiße Person sein, sich bewusst darüber zu werden, auch in einer großen Gruppe weiße Privilegien zu haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Wer Aktivismus betreibt weiß, dass die Folge Repression sein kann. Wer Privilegien, wie gut-verdienende Eltern und/oder einen gut bezahlten Job genießen kann, kann sich zum Beispiel auch sicher sein, dass die Kosten am Ende kein Problem sein werden. Solche Privilegien hängen oft mit weißen Privilegien zusammen, denn Rassismus ist häufig mit Klassismus verschränkt. Das heißt strukturell führt Rassismus oft dazu, dass Menschen der Zugang zu materiellen Ressourcen erschwert wird. Es gibt Gruppen, die solidarisch Menschen mit ihren Repressionskosten unterstützen. Damit sich sich nicht nur privilegierte Menschen Aktivismus „leisten“ können, müssen wir alle gemeinsam diese Strukturen stärken.

Auch wenn wir alle als Aktivist*innen Repression befürchten müssen, ist es wichtig im Blick zu behalten, dass Menschen unterschiedlich stark von ihr betroffen sind und gegen diese Vorgehen können (z.B. Menschen mit einem Unsicheren Aufenthaltsstatus). Auch hier werden also gesellschaftliche Machtverhältnisse und Ungerechtigkeiten verstärkt.

4) Nazis

Bei der Ende Gelände Aktion 2016 in der Lausitz kam es bereits zu Einschüchterungsversuchen und Übergriffen von Nazis, die sich gegen die Aktion, die Menschen und das Camp richteten. Auch wenn die politische Situation im Rheinland eine andere ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch rechte Strukturen im Rheinland Ende Gelände auf dem Schirm haben.

BIPoC-Aktivist*innen sind viel mehr von Nazis gefährdet als weiße Aktivist*innen. Das sollten sich auch weiße Menschen bewusst machen und Strategien überlegen wie sie sich in solchen Situationen verhalten können. Die dezentrale Unterbringung und Anreise, stellen Risiken dar, über die alle nachdenken sollten, um in Gefahrensituationen solidarisch handeln zu können.

5) Solidarität

Auch als weiße , bzw. nicht-betroffene Person geht euch rassistische Gewalt etwas an. Dazu gehören nicht nur rassistische Polizeigewalt und andere körperliche Übergriffe, sondern z.B. auch verbal rassistische Situationen.

Solltet ihr sehen oder mitbekommen, dass BIPoC von rassistischer (Polizei-)gewalt betroffen sind, bleibt nicht untätig. Es ist es wichtig, wenn es irgendwie möglich ist immer die betroffene Person zuerst zu fragen, wie es ihr geht und was sie braucht. Denn es gibt nicht die eine Lösung. Möglichkeiten sind z.B. in der Nähe zu bleiben, die Situation zu beobachten, sich einzumischen, Aufmerksamkeit schaffen, den EA anzurufen, oder Unterstützung zu holen – falls die Person das möchte. Aber: alle Handlungen können bei Betroffenen eine unterschiedliche Wirkung haben und die Situation möglicherweise sogar schlimmer machen. Deshalb solltet ihr untereinander schon vorher über solche Situationen reden. 🙂

Auch wenn ihr eine verbal rassistische Situation, wie z.B. einen rassistischen Kommentar mitbekommt, verhaltet euch dazu. Auch weiße Menschen können Rassismus erkennen lernen und tragen die Verantwortung ihn zu benennen und zu kritisieren. Hier geht es nicht darum BIPoC, bzw. Betroffene zu bevormunden oder darum, dass sie sich nicht ohne deine Hilfe wehren können. Menschen können und wollen sich selbst verteidigen. Als weiße Person kannst du dich solidarisieren, sie also darin unterstützen und ihnen somit vielleicht den Rücken stärken. Auch hierfür gibt es nicht den einen Weg. Das hängt von der Situation und der betroffenen Person ab, aber auch von dir. Strategien kannst du aber nur entwickeln, wenn du damit anfängst und es ausprobierst.

6) Vorbereitung in Bezugsgruppen

Sprecht in euren Bezugsgruppen vorher über eure Ängste und die Risiken in der Aktion. Haltet das nicht nur allgemein, sondern sprecht darüber auch bezogen auf Rassismus. Es ist nicht die alleinige Verantwortung der Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind das ansprechen zu müssen, sondern eure gemeinsame Verantwortung. Privilegien könnt ihr einander nicht immer ansehen – also redet darüber 🙂 Es gibt auch andere Diskriminierungen, wie Klassismus, Sexismus oder Ableismus, die die Situation von Menschen in Aktionen und damit auch ihre Ängste und Sorgen beeinflussen können.

7) Antirassistische und antikoloniale Botschaften in der Aktion

  • Aus der BIPoC Vernetzung gibt es den Wunsch mindestens einen großen Bannerdrop in der Aktion zu sehen, der eine antirassistische / antikoloniale Botschaft hat. Es wäre cool, wenn das auch bei der Auswahl von Fronttranspisprüchen bedacht werden kann. Aber auch weiere kleinere Transpis wären natürlich nice.
  • Einer der Finger wird wahrscheinlich einen antikolonialen Schwerpunkt haben

3. An BIPoC

** Der folgende Abschnitt richtet sich besonders an BIPoC **

Es gibt bereits viele Menschen, die sich mit den Themen, die wir in der Mail schildern beschäftigen und sowohl nach widerständigen Strategien suchen, als auch welche aufbauen: wie z.B. Empowerment. Wir wissen, dass so eine Form von Arbeit, und besonders die, die von BIPoCs getragen wird, oft unsichtbar ist und gemacht wird. Unser Anliegen liegt darin genau diese Arbeit sichtbar(er) zu machen, um eben Solidarität praktisch umzusetzen und allen Verbündeten & Betroffenen die Möglichkeit zu geben sich untereinander zu vernetzen – zumindesten ist das unser Wunsch. Wir denken nämlich, dass das eine Voraussetzung für BIPoC und marginalisierte Gruppen sein kann, an einer Aktion teilzunehmen.

Wir haben als AG ein paar Sachen geplant und Infos eingeholt. Nachfolgend ein paar Infos für euch:
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1. BIPoC Vernetzung

Wenn du dich mit anderen BIPoC vor der Aktion vernetzen willst melde dich bei uns unter: eg-anti-ra@riseup.net .
BIPoC Aktivist*innen aus unserer AG haben eine Signal Gruppe dafür erstellt. Neben der Vernetzung können hier auch Wünsche und Bedürfnisse gesammelt und Infos ausgetauscht werden.

2. BIPoC safer space Zelt e (Stand 22.09. / wird laufend aktualisiert)

  • aktuelle Infos zu den AntiRa-Strukturen der Anlaufstellen, findest du hier: https://www.ende-gelaende.org/antira-strukturen/
  • Es wird auf einigen, aber nicht auf allen Anlaufpunkten BIPoC safer spaces geben.
  • BIPoC safer spaces sind Orte, an denen Menschen, die Rassismuserfahrungen machen sich treff en, verbünden und zurückziehen können. Safer, also sicherer heißt der Ort, da weiße Menschen dort nicht willkommen sind und es ein geschützterer Raum sein kann über Rassismuserfahrungen zu sprechen, bzw. sich davon zu erholen. Trotzdem können natürlich auch in so einem Raum blöde Sachen passieren, deswegen sagen wir nicht „safe (sicher) space“.
  • Wir als Antira AG Berlin werden auf der Anlaufstelle Spreewaldgürkchen sein und den BIPoC safer space betreuen.
  • Wir freuen uns auch noch über Unterstützung bei der Betreuung und Gestaltung des safer spaces.
  • Wenn ihr selbst einen Safer Space plant, dernoch nicht unter dem Link steht meldet euch bei antira-reflexion@ende-gelaende.org , damit die Bündnis Antira Kleingruppe die Infos aktualisieren kann.

3. Mobile Unterstützung und Telefonnummer (Stand 22.09. / wird laufend aktualisiert)

  • Es wird eine 24 Stunden betreute Telefonnummer geben bei der ihr anrufen könnt, wenn ihr von einem Bahnhof oder aus der Aktion abgeholt werden wollt, oder wenn ihr einen rassistischen Vorfall erlebt und euch Unterstützung oder jemandem zum reden wünscht etc. Wir haben ein Auto und können zu euch kommen. Die Person am Telefon ist BIPoC, aber kein*e professionelle Berater*in. Wir befinden uns besonders in der Nähe von den Spreewaldgürkchen. Aber ihr könnt zum reden auch sehr gerne anrufen, wenn ihr bei einer anderen Anlaufstelle seid. Wenn es bei eurer Anlaufstelle keinen Shuttle gibt oder ihr den nicht erreichen könnt, könnt ihr auf jeden Fall auch uns anrufen! Telefonnummer: +49(0)163 – 22 96 743 (ab Do früh erreichbar).
  • Bisher gibt es nur weiße Menschen, die das Auto fahren würden. Das finden wir nicht optimal, aber denken, dass es besser ist, als kein Angebot zum Abholen zu haben.
  • Falls du Lust hast uns beim Autofahren zu unterstützen melde dich gerne bei eg-anti-ra@riseup.net oder in der Signal Gruppe

3. Awareness

Es wird an verschiedenen Stellen an Awareness Konzepten gearbeitet. Es kann aber gut sein, dass Menschen nicht viel Zeit haben sich auf die Aufgabe vorzubereiten, bzw. es Lücken geben wird. Daher würden wir auch eher nicht davon ausgehen, dass die Menschen, die Awareness machen sensibilisiert für Rassismus sind. Wie in allen Ende Gelände Arbeitsgruppen würden wir auch davon ausgehen, dass hauptsächlich weiße Menschen, als Awareness Ansprechpersonen da sein werden. Möglicherweise sind safer spaces und unsere Telefonnummer eher hilfreich für dich, falls du Redebedarf hast.

4. Aktionstrainings

In manchen Städten wird es BIPoC only Akionstrainings geben. Informier dich dazu in deiner Stadt.

5. Antikolonialer Finger

Es wird einen antikolonialen, antirassistischen und internationalistischen Finger geben (nicht BIPoC only!), der von den Gruppen Black Power Frankfurt, Young Struggle und Migrantifa Hessen mitorganisiert wird. Den Aufruf findet ihr hier: https://www.ende-gelaende.org/news/kommt-mit-uns-in-den-antikolonialen-antirassistischen-und-internationalistischen-finger/

6. Dokumentation

Wir möchten als Arbeitsgruppe rassistische Vorfälle dokumentieren . Wenn ihr Vorfällen mit der Polizei, Nazis oder anderen Aktivisti erlebt könnt ihr uns euren Bericht an unsere E-Mail Adresse (eg-anti-ra@riseup.net) schicken. Wir versuchen euch dann zu unterstützen, wenn ihr das wollt. Wir veröffentlichen natürlich nichts ohne Absprache mit euch.

7. Unterstützung

Wenn ihr an der Aktion teilnehmt und rassistische Übergriffe erfahrt kann es hilfreich sein sich an eine Beratungsstellen und an Solidarische Strukturen zu wenden. Wir können diese Stellen empfehlen:

(Die meisten sind aus dem Buch Alltäglicher Ausnahmezustand von der KOP-Berlin -> DANKE!)

Bundesweite Strukturen ohne Antira Schwerpunkt:

Antirassistische Beratungsstellen:

Baden-Württemberg
* Leuchtlinie- Beratung für Betroffene rechter Gewalt in Baden- Württemberg -> https://www.leuchtlinie.de/

Bayern:
* B.U.D. – Beratung. Unterstützung. Dokumentation -> https://www.lks-bayern.de/?

Berlin:
* Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) – Berlin -> https://kop-berlin.de/
* Reach Out Berlin: https://www.reachoutberlin.de/

Brandenburg:

* adb – Antidiskriminierungs-Beratung Brandenburg -> https://www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de/
* Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt -> http://utopiaffo.blogsport.de/borg/
* Opferperspektive e.V. -> https://www.opferperspektive.de/

Bremen:
* Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) – Bremen -> https://kopbremen.noblogs.org/

Hamburg:
* empower – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt -> https://hamburg.arbeitundleben.de/empower

Hessen:
* Copwatch ffm – Informations- und Dokumentationsstelle für Betroffene rassistischer Polizeigewalt -> https://copwatchffm.org/

Niedersachsen:
* IBIS e.V. – Antidiskriminierungsstelle Oldenburg -> https://ibis-ev.de/angebote/gegen-diskriminierung-und-rechtsextremismus/

Nordrhein- Westfalen:
* OBR – Opferberatung Rheinland -> https://www.opferberatung-rheinland.de/beratung/
* Phoenix e.V. -> https://www.phoenix-ev.org
* Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln -> https://www.oegg.de/

Sachsen:
* RAA Sachsen (Beratung bei jeder Form von Gewalt, in 9 Sprachen) -> https://www.raa-sachsen.de/

Sachsen- Anhalt:
* Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt -> https://www.mobile-opferberatung.de/

Schleswig-Holstein:
* zebra e.V. Zentrum für Betroffene rechter Angriffe -> https://www.zebraev.de/startseite/

Thüringen:
* AufAndHalt – Netz von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung -> http://www.aufandhalt.de/

4. Materialien

Klimabewegung + Rassismus

Allgemein:

  • Buch: Tupoka Ogette „Exit Racism“
  • Buch: Noah Sow „Deutschland Schwarz Weiß“

Kritisches weiß -Sein

Kulturelle Aneignung

Empowerment

! es fehlen uns noch mehr coole Empfehlungen für Texte, Videos, Podcasts usw. zum Empowerment. Wir freuen uns wenn ihr uns Tips schickt, die wir hier aufnehmen können !

5. Begriffe


(1) weiß

Weiß bzw. weißsein bezeichnen ebenso wie der Begriff PoC keine biologische Eigenschaft, sondern eine politische und soziale Konstruktion. Mit weißsein ist die dominante und privilegierte Position in dem Machtverhältnis Rassismus gemeint. Sie bleibt häufig unausgesprochen und unbenannt, obwohl zu jeder Diskriminierung sowohl eine diskriminierte, als auch eine privilegierte Position gehören. Im Gegensatz zu dem Begriff BIPoC ist weiß keine Selbstbezeichnung.

Um deutlich zu machen, dass weiß -Sein keine ermächtigende Selbstbezeichnung, schreiben wir das weiß klein und kursiv, im Gegensatz zu der empowernden Selbstbezeichnung Schwarz, welche wir groß und nicht-kursiv schreiben.


(2) BIPoC

BIPoC steht für Black, Indigenous and People of Color, also Schwarz, Indigen und Personen of Color. Der aus US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung stammende Begriff ist eine Selbstbezeichnung und beschreibt nicht die biologischen Merkmale von Menschen, sondern eine soziale Konstruktion, die Menschen eine bestimmte soziale Position zuweist. Was BIPoC miteinander verbindet, sind geteilte Rassismuserfahrungen, Ausgrenzung von der weiß dominierten Mehrheitsgesellschaft und kollektive Zuschreibungen des „Andersseins“. Der Begriff versteht sich als emanzipatorisch und solidarisch. Er positioniert sich gegen Spaltungsversuche durch Rassismus und Kulturalisierung sowie gegen diskriminierende Fremdbezeichnungen durch weiße Mehrheitsgesellschaften.


(3) Repression

Repression geht von staatlichen Behörden, wie der Polizei oder von Gerichten aus und kann z.B. körperliche Gewalt sein, aber auch die rechtliche Verfolgung und Bestrafung von politischem Aktivismus. Repression ist ein Mittel zur Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse. Auch und insbesondere in der Reproduktion von Diskriminierung, wie z.B. Rassismus.


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