Stop Datteln4 – Protest gegen die Inbetriebnahme am 30.05.

Hunderte von Menschen zogen entlang des Kanals, direkt gegenüber des Kraftwerks eine rote Linie. Aktivist*innen von Ende Gelände blockierten die Wasserstraße vor dem Kraftwerk mit einer Kanuaktion.

Fotos Coypright Jörg Farys/BUND

Am Samstag, 30.05.2020, hat Ende Gelände zusammen mit Fridays For Future, BUND, Greenpeace, Extinction Rebellion und Anwohner*innen gegen die Inbetriebnahme von Datteln4 protestiert ( https://www.ende-gelaende.org/press-release/pressemitteilung-vom-30-05-2020/ ). Auch einige Kohlekumpel protestierten mit der IG BCE und der IG Metall zeitgleich gegen das neue Kraftwerk.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Samstagmorgen erklärte Kim Solievna, Pressesprecherin von Ende Gelände: „Dieses Kraftwerk ist eine Schande! Datteln4 ist ein trauriges Mahnmahl für die Lächerlichkeit und Ineffizienz der deutschen Klimaschutzpolitik. Wir müssen und werden dafür sorgen, dass es wieder vom Netz genommen wird.“

Hunderte von Menschen zogen entlang des Kanals, direkt gegenüber des Kraftwerks eine rote Linie. Aktivist*innen von Ende Gelände blockierten die Wasserstraße vor dem Kraftwerk mit einer Kanuaktion. Unter dem Motto „Schwimmen gegen den Kohlestrom“ gönnte sich eine Kleingruppe weiterer Aktivist*innen eine Abkühlung von der sommerlichen Hitze.

Rund um das Kraftwerksgelände fanden im Anschluss an die Pressekonferenz Mahnwachen verschiedener Akteur*innen statt. Ende Gelände bespielte eine Mahnwache vor Tor 2, nachdem diese dort spontan angemeldet werden konnte. Zunächst waren die Menschen durch die Polizei an einem Protest genau vor dem Tor gehindert worden, obwohl dort eigentlich eine Kundgebung angemeldet worden war. Nach einigen Redebeiträgen zogen die Teilnehmer*innen zu Tor 1, um sich mit den Aktivist*innen der dort stattfindenden Fridays For Future Kundgebung zusammenzuschließen. Als gemeinsamer Demo-Zug ging es anschließend lautstark in Richtung Innenstadt und zurück zum Kanal.

Die Polizei, die mit unzähligen Beamt*innen, Reiterstaffeln und Polizeibooten massiv Präsenz zeigte, provozierte dabei einen Zwischenfall: Fünf Demo-Teilnehmer*innen wurden ohne Vorankündigung brutal von hinten aus der Demo herausgezogen. Auf Nachfrage des parlamentarischen Beobachters Lorenz Gösta Beutin (Die Linke) hieß es, die Leute hätten sich vermummt. Gleichzeitig waren alle Protestierenden dazu verpflichtet, aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen. Doch was ist noch Coronaschutzmaßnahme, was ist schon Vermummung? Wer zusätzlich zur Maske eine Sonnenbrille oder eine Kopfbedeckung gegen die Hitze trug, hätte schon als vermummt gelten können. Das traf allerdings auf viele der Aktivist*innen zu. Warum ausgerechnet diese fünf Menschen herausgegriffen wurden, bleibt unklar. Lorenz Gösta Beutin beschreibt diese Polizeigewalt im Einzelnen auf seiner Website . Die Demo zeigte umgehend Zusammenhalt und Solidarität. Alle Teilnehmer*innen blieben vor Ort und forderten mit Sprechchören die Freilassung der Menschen. Erst nachdem diese erfolgt war, wurde die Demo auf der geplanten Route fortgesetzt.

Der starke, vielfältige und kreative Protest am Samstag hat gezeigt, dass nicht nur die Klimagerechtigkeitsbewegung sich einig ist: Datteln4 muss gestoppt werden!

#stopdatteln4


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