Yes We Camp!
Update zur Campsituation und zu kommenden Entwicklungen
Liebe Ende Geländist@s!
Viele von euch reisen per Sonderzug, Bus, Fahrrad oder Pferd zur Ende Gelände Aktion an. Und viele von euch werden auf unserem Protestcamp zelten, plenieren, Bezugsgruppen finden, essen, schlafen, feiern und nachbereiten. Wie jedes Jahr ist die Campfrage bis zu Letzt spannend, verwirrend und manchmal aufreibend.
Da dem RWE-Konzern fast alle Flächen in der Region gehören und er massiven Druck auf Landwirt*innen ausübt, hatten wir schon vor Wochen bei der Polizei mehrere geeignete Flächen für ein Camp mit mehreren Tausend Leuten als Versammlung angemeldet oder vorgeschlagen. Die Polizei entschied letzten Freitag, dass wir nach Jülich sollen, 30km vom Hambi entfernt auf eine mit „Hochspannung – Lebensgefahr“ umzäunte Schotterfläche ohne ÖPNV-Anschluss. Das ist absolut lächerlich und ein taktisches Manöver, unseren Protest gegen die Zerstörung vom Ort der Zerstörung fernzuhalten. Dagegen haben wir am Montag beim Verwaltungsgericht Aachen Klage eingereicht: Denn wir haben nur die Rechte, die wir auch nutzen!
Bis heute Mittag hat das Gericht noch nicht entschieden, weil die Polizei das Verfahren verzögerte. Diese Hinhaltetaktik nehmen wir nicht hin!
Ein großes Camp aufzubauen ist sehr viel Arbeit, die Zeit braucht. Wir haben daher heute angefangen, unser Camp auch ohne Gerichtsbeschluss aufzubauen. Wo genau unser Camp sein wird, erfahrt ihr am Mittwoch damit der Aufbau ungestört ablaufen kann. Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen und wir wissen, dass das für einige von euch eine neue, überraschende Entwicklung sein könnte. Leider konnten wir aufgrund der Dynamik und der Komplexität der Lage nicht früher über diese Entscheidung kommunizieren.
Für alle Menschen, die zu Ende Gelände anreisen: Nehmt eure Bezugsgruppe, euer Zelt und eure Schlafsäcke mit: Yes We Camp! Menschen die heute schon anreisen finden im Hambi-Soli-Camp in Kerpen-Manheim (alt) einen guten, versammlungsrechtlich geschützten ersten Anlaufpunkt bis morgen.
Alle, die in dieser Situation gerne in einem Haus schlafen möchten, können sich bei der Bettenbörse melden!